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Beherrscht von Geistern, seltsamen Kreaturen, den Nazis und Goldsuchern! Ein mystischer See und seine Geschichte.
Der kleine Alatsee befindet sich sechs Kilometer westlich von Füssen. Bekanntestes Bauwerk von Füssen ist wohl das Schloß Neuschwanstein.
Seit jeher ranken sich viele Geheimnisse, Sagen und Mythen um den See der eigentlich ganz normal aussieht. Wären da nicht die Erzählungen die bis in die heutige Zeit hinein reichen.
Tauchen ist dort strengstens verboten und nur mit Sondergenehmigung erlaubt. Angeblich wäre der See Trichterförmig, was bis heute noch nicht bewiesen werden konnte, da in den Tiefen des Sees Gefahren lauern die auch für die rötliche Färbung im Untergrund zuständig sind. Wenn dies geschieht, sagen die Anwohner: „Der See blutet!“ Die damaligen Menschen gingen davon aus, dass der See trichterförmig nach unten geht und von dort viele Gänge und Höhlen abzweigen. Teilweise sollen auch Zugänge bis nach Österreich unterirdisch reichen.
Manchmal soll diese Färbung nach oben treten und so den See als blutendes Gewässer darstellen. Dabei befindet sich, wie man inzwischen weiß, bereits in 15 Metern Tiefe eine giftige und stinkende Schicht aus Schwefel fressenden Purpurbakterien. Unter diesen Umständen ist kein Leben mehr möglich. Dies ist weltweit ein einzigartiges Phänomen und hat, laut Einschätzungen von Wissenschaftlern mit dem Gips zu tun, den der Regen aus den Felswänden in den See spült.
Uralte Sagen erzählen von mystischen Fabelwesen die dort in den Berghängen hausen. Aber auch vom Salobergeist der dort herum geistern soll, so wie eine weiße Frau und der Schlüsselmönch von Faulenbach. Auch Zwerge sollen dort ihr Unwesen treiben und Menschen Gold versprechen.
Doch wie genau lauten all diese Sagen?
Wir haben ein wenig recherchiert.
Die Sage, die wir als erste zuordnen würden ist Folgende: Drei Habgierige Schwestern, die vor langer Zeit lebten, gerieten wegen der schönen Landschaft in bitterlichen Streit. „Alles Land, was die Sonne bescheint, soll mir gehören, MIR…!“, schrien sie von ihrer Burg abwechselnd hinab. So soll der Boden drum herum zusammengebrochen sein und sich ein Schlund aufgetan haben, aus dem Wasser hervor sprudelte und den See erschuf. Die drei Streithähne sollen noch heute im See sitzen, auf ewig verflucht und sollen jungen Männern zuseufzen. „Schenk miar dei Liab!“ Auf Hochdeutsch: Schenke mir deine Liebe!. Wenn ein junger Mann sich verlieben würde, wären diejenige erlöst.
Eine weitere Sage erzählt vom Salobergeist. Auf den Hängen des Salobers in Richtung Alatsee, ging seit jeher der Salobergeist um und erschreckte die Leute Nachts die in seine Nähe kamen. Eine Zeitlang soll er sie sogar auf ihren Weg begleitet haben um dann spurlos zu verschwinden. Einige Male haben ihn Wanderer klagen gehört oder mit leiser Stimme rufen um
dann plötzlich im Nichts zu verschwinden.
"Mir ist it übel und au it wohl,
i weiß it, wem i's klagen soll."
Übersetzung: Mir ist es übel und auch nicht wohl,
Ich weiß nicht, wem ichs klagen soll!“
(Letzterer Satz sagt aus, dass er auch nicht weiß, wem er es zu verdanken hat oder wem er es mitteilen soll).
Mehr findet man nicht mehr über den Salobergeist.
Am Salober fand einmal ein Bauer oberhalb der Vilser Burg einen Haufen ganz seltsamer Steine, so dass er sich dachte, willst doch ein paar davon mitnehmen. Wie er zu Haus war und die Steine herausnehmen wollte, hatte er einige funkelnagelneue Goldmünzen in der Tasche.
Da lief er schnell zum Salober zurück, um davon mehr zu holen Doch der Steinhaufen soll verschwunden gewesen sein.
Die Sagen, bei denen wertlose Dinge zu Gold werden, sind im gesamten Alpenraum verbreitet. Es wird vermutet, dass es auf ehemalige Bergbaugebiete oder Reichtümer geistiger Art hindeutet.
Dann wäre da noch die Sage vom Schlüsselmönch von Faulenbach. Er soll auf Ewigkeit verflucht durch die Gegend vom Faulenbachtal geistern, da er keine Ruhe findet. Angeblich hätte er zu seiner Zeit eine Frau in seiner Klause eingesperrt und sich dann an ihr vergangen. Nachdem er sie geschändet hatte, erzählt man, hat er sie in einer Holzkiste mit vielen Schlössern im See versenkt. Von ihr geht der Fluch aus, weshalb der See tatsächlich jahrhundertelang nicht befischt wurde. Der Schlüsselmönch aber soll erst Ruhe finden, wenn er die Schlösser zu den vierundvierzig Schlüsseln an seinem Bund aufgeschlossen hat.
Auch wird von einer weißen Frau erzählt, die dort immer fischte bis ihr das verantwortliche Kloster das Fischen verbot. Sie soll so sehr gegen das Unrecht geklagt haben, dass es einen Erdrutsch gab und alle Fische starben. Somit konnte selbst das Kloster den See nicht mehr befischen. Diese weiße Frau soll noch immer umher geistern
Um den Alatsee ranken sich so viele Mythen und Sagen, dass man sie gar nicht alle erzählen kann. Auch heißt es, dass unvorsichtige Wanderer in den See gelockt würden oder in Felsspalten gedrängt. So sehr beherrschen angeblich Fabelwesen und seltsame Kreaturen diesen Bereich.
Da wiederholt ein Fischsterben auftrat und auch immer wieder Menschen verschwanden, gilt der See bis heute bei der einheimischen Bevölkerung als verrufener Ort. Diese Todesfälle sind vermutlich auf freiwerdenden Schwefelwasserstoff zurückzuführen
Um 1942 sollen die Nazis am See ein Versuchslabor für Hitlers Geheimwaffen aufgebaut und die selben dort erprobt haben. Selbst der Physiker Wernher von Braun soll im Hotel Alatsee über einen längeren Zeitraum als Gast abgestiegen sein. Überreste aus Versuchen aus der damaligen Zeit sind im See gefunden worden.
Am 2. Mai 1945 ließ sich W. v. Braun nach Reutte in Österreich (20 KM entfernt) eskortieren. Der bedeutendste Wissenschaftler des dritten Reiches stellte sich dort den Amerikanern.
Nach Kriegsende durchforsteten die Amerikaner das Gebiet lange Zeit. Es wird auf Grund der Sachlage behauptet, dass die Nazis damals im Mai 1945 ihr Gold im Alatsee versenkt haben. Dafür gibt es aber keine Beweise sondern sind ausschließlich Mutmaßungen. Fakt ist, dass einige Kompanien der Kaserne Füssen das Gebiet damals und zu besagter Zeit abriegelten. Der See wurde zum absoluten Sperrgebiet.
Wenn Einheimische zur dieser Zeit neugierig in der Nähe des Sees umher streiften, riskierten sie ihr Leben. Schließlich war zu jener Zeit ein militärisches Geheimnis wichtiger als ein Menschenleben.
1950 ließen dann wiederum die Amerikaner das Gebiet zum Sperrbezirk erklären. Amerikanische Taucher suchten den See ab. Doch es geht Jahrzehnte lang weiter. Privatleute durchstöberten den See nach Schätzen und Militärutensilien ab. Alles was sich zu Geld machen ließ wurde gesucht und verscherbelt. Zwangsläufig starben durch Unfälle Menschen, die sich zu tief in den See mit den Purpurbakterien wagten. Daraufhin wurde ein absolutes Tauchverbot ausgesprochen und der See wurde komplett geräumt.
Der Schatz fand sich noch immer nicht und es wird weiter gesucht.
Nur ging und geht die Suche am Ufer weiter. Auch noch heutzutage sollen, laut Berichten, ehemalige Agenten aus aller Herren Länder dort umherschweifen und nach Dingen suchen. Auch der Mossad (israelischer Geheimdienst) sowie nach dem Fall des eisernen Vorhangs, suchten und suchen nun auch osteuropäische Spezialisten.
Die bekanntesten Auftraggeber sind die Rothschild-Erben. Sie hoffen dass der spektakuläre Familienschmuck wiedergefunden wird. Offiziell wurde nie etwas gefunden. Auch Schatzsucher laufen noch immer umher um sich an eventuellen Funden zu bereichern. Jedenfalls ist das Tauchen hier nun berechtigt, streng verboten.
Aber auch eine anliegende Weide ist ganzjährig gesperrt. Etwas dass verwunderlich anmutet.
Noch nie ist uns ein solcher Ort unter die Augen gekommen, der
so viele Sagen, Mythen und Geschichten enthält, wie der blutende See.
Also machten wir uns auf den Weg. Resümee: Ein Ort mit Geschichte, aber sehr überlaufen und die Stille, die Natur erinnert eher an den Stachus in München als an einen mystischen Ruhepol. Es macht den Eindruck, als hätten die vielen Menschen diesen mystischen Ort durch ihre Gier entweiht.
Fündig wurden wir mit uralten Felszeichnungen und einigen
anderen Merkwürdigkeiten. Es zeigt auf, dieser See hat tatsächlich enorm viel Geschichte und ein Teil ist noch verborgen und sollte es auch bleiben.